Derbysieg
1. FC Kaiserslautern – TuS KL-Dansenberg 3 (VLM-1 – Saison 2011/2012) 29:25 (13:13)
In den letzten beiden Heimspielen dieser Saison ist es für die Betzehandballer endlich wieder soweit: Derbytime in der Schillerschule! Den Anfang machte am vergangenen Samstag die Verbandsligamannschaft des TuS Dansenberg, die zum Stadtduell gegen den FCK antrat. Auf FCK-Seite wurde das Spiel bereits länger heißersehnt. Immerhin ging es nicht nur um eine Revanche für die äußerst unglückliche Hinspielpleite, sondern auch darum, die kleine Restchance am Leben zu erhalten, den Klassenerhalt noch aus eigener Kraft schaffen zu können. Dazu sind aus den letzten drei Saisonspielen gegen Dansenberg, Neuhofen und Ramstein drei Siege notwendig, andernfalls wäre man nicht mehr in der Lage mit den Nichtabstiegsplätzen nach Punkten gleich zu ziehen. Im Grunde genommen war es also ein alles-oder-nichts Spiel für die Betzehandballer. Umso besser war es daher, dass Jens Schnitzlohne personell endlich wieder aus dem Vollen schöpfen konnte und gleich 16 Spieler für das Spiel zur Verfügung standen. Der Trainer selbst ließ es sich auch nicht nehmen, seine Spieler auf das zu erwartende heiße Spiel einzustimmen, indem er einige Erfahrungen aus früheren Derbys gegen den Vorstadtklub zum Besten gab.
Entgegen der Erwartungen verlief der Start in die Partie allerdings schleppend. Zwar merkte man beiden Mannschaften durchaus schon zu Beginn den notwendigen Einsatzwillen an, aber klare Aktionen waren zunächst eher Mangelware. So konnte sich während der ersten Halbzeit kein Team einen klaren Vorsprung herausspielen. Zwar wusste man auf Seiten des FCK durchaus mit welchen Aktionen durch die erfahrenen Spieler aus Dansenberg zu rechnen war, doch trotzdem waren es zumeist die Gäste, die vorlegen konnten. Dies wurde durch die mitgereisten Gästezuschauer entsprechend lautstark honoriert, konnte die Betzehandballer aber glücklicherweise nie wirklich aus der Ruhe bringen. Relativ unbeeindruckt schlugen die Gastgeber immer wieder zurück und legten wieder die Moral an den Tag, die bereits den ersten Saisonsieg in Mutterstadt ermöglicht hatte. Gegenüber dem Hinspiel konnte man vor allen Dingen erkennen, dass die Lautrer mit zunehmender Spieldauer entschlossener den Abschluss suchten und die Gästedefensive durch gezielte Aktionen in Verlegenheit brachte. Ein erstes Ausrufezeichen setzte schließlich FCK-Torhüter Timo Neumann mit dem Halbzeitpfiff, als er einen Siebenmeter des bis dahin sicher treffenden Dansenberger Schützen entschärfen konnte und so für den 13:13 Halbzeitstand sorgte.
Nun war es an der Zeit diese positiven Eindrücke mit in die zweite Halbzeit zu nehmen und den Druck auf die Gäste noch zu erhöhen. Und genau das sollte in dieser Partie auch besser als in der bisherigen Saison gelingen. Bereits nach wenigen Minuten konnten die Hausherren zum 15:14 vorlegen, was gleichzeitig die erste Führung seit dem 5:4 war. Zwar konnten die Dansenberger noch einmal ausgleichen, doch dann schalteten die Betzehandballer endlich einen Gang hoch und spielten innerhalb kürzester Zeit einen 4-Tore-Vorsprung heraus (20:16). In dieser Phase fiel auch das schönste Tor des Abends (zum 19:16), durch ein fast schon geplant anmutendes Zusammenspiel von Julian Mirsanaye, Philipp Alter und Manuel Mayer im erweiterten Tempogegenstoß. Die Tempoerhöhung der Hausherren konnten die Gäste nicht mehr mitgehen und offenbarten in der Folgezeit viele Unkonzentriertheiten im Angriffsspiel, welche von den jungen und konditionell fitteren Lautrern immer wieder für einfache Tore genutzt wurde. Zwischenzeitlich wuchs der Vorsprung sogar auf fünf Tore an (25:20), allerdings zeigten sich die FCK-Handballer anschließend -sehr zum Ärger ihres Trainers- zu lässig im Abschluss, was die Führung noch einmal auf drei Tore schmelzen ließ (27:24). In den letzten zehn Spielminuten kochten außerdem noch einmal die Emotionen hoch und es hagelte geradezu Zeitstrafen. Höhepunkt war dabei die rote Karte für Boris Flesch, der dem Schiedsrichtergespann etwas zu vehement seine Meinung zum Spiel darlegen wollte. Dies alles konnte den Derbysieg des FCK aber nicht mehr gefährden und am Ende stand ein durch die zweite Hälfte absolut verdienter 29:25 Erfolg für den FCK.
Durch dieses Ergebnis haben sich die Betzehandballer die Restchance gewahrt, den Klassenerhalt noch aus eigener Kraft zu schaffen. Insbesondere der Sieg im Stadtderby sollte noch einmal zusätzlichen Auftrieb geben, um die schwere Auswärtsaufgabe in Neuhofen zu bewältigen. Da der TV Ramstein am vergangenen Wochenende mit 42:17 gegen die HR Göllheim-Eisenberg baden ging, wäre im Falle eines Lautrer Sieges in Neuhofen somit alles angerichtet für einen Showdown um den direkten Klassenverbleib am letzten Spieltag in der Schillerschule. Um das zu erreichen müssen die Betzehandballer nun die lange Pause bis zum 22.04.2012 nutzen, um ihre Hausaufgaben zu erledigen und sich optimal auf die Partie in Neuhofen vorzubereiten.
Zum Schluss geht trotz aller Rivalität noch ein Gruß an Thomas Wilhelm, der auch an diesem Abend wieder eine ansprechende Leistung im Tor des TUS Dansenberg lieferte; sehr zur Freude der Gästeanhänger, die mehr als einmal „Willi“ skandieren durften. Nach dem Spiel ließ er es sich nicht nehmen, den FCK-Spielern in deren Kabine persönlich zum Sieg zu gratulieren und gab gleichzeitig seinen Rücktritt vom aktiven Handball bekannt. In Zukunft wird man auf den immer fairen Sportsmann, dann nur noch als Betreuer und nicht mehr als Gegenspieler treffen.
Boris Flesch (2/4), Jürgen Korrenbroch (5), Alex Schmitt (5), Andreas Wilhelm (3), Tobias Wächter (2), Christoph Nauerz (2) Ralf Grunau (1), Markus Thiel (1), Stephan Reddig, Oliver Clemens, Falko Müller, Sven Thiel, Tim Nicolaus (Tor), Thomas Wilhelm (Tor)
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